3. Sozialbericht für den Lankreis Mittelsachsen
Lebenslagen im Wandel: Der dritte Sozialbericht für den Landkreis Mittelsachsen ist erschienen
„Aller guten Dinge sind drei“ – oder wie eine kontinuierliche Sozialberichterstattung soziale Entwicklungen sichtbar macht und mit Zukunftsimpulsen einen Beitrag zur Gestaltung des Sozialen leistet.
Der Landkreis Mittelsachsen veröffentlichte in dieser Woche den dritten Sozialbericht. Die Wissenschaftlerinnen Tabea Esche und Friederike Haubold haben den Bericht seit März 2024 unter Federführung von Isolde Heintze erstellt. Heintze ist Professorin für Sozialpolitik an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida, und arbeitet bereits seit 2014 mit der Landkreisverwaltung von Mittelsachsen zusammen.
Am 11. Dezember 2024 stellte sie den Sozialbericht dem Kreistag in Freiberg vor. Sie sagte: „Aller guten Dinge sind drei. Das konsequent umgesetzte Sozialberichterstattungsvorhaben im Landkreis Mittelsachsen sucht im Freistaat Sachsen seines Gleichen. Mit dieser kontinuierlichen Sozialberichterstattung lassen sich detailliert und kleinräumig die Lebenslagen der mittelsächsischen Bevölkerung nunmehr über 12 Jahre hinweg abbilden.“
Der dritte Sozialbericht beleuchtet für den Zeitraum von 2019 bis 2022 die Entwicklung der Lebenslagen im Landkreis: Wie wirkt sich der demografische Wandel auf die Bevölkerung Mittelsachsens aus? Welchen Einfluss haben globale Ereignisse, z.B. die Corona-Pandemie, auf die Lebenslagen von Jung und Alt? Wer hat zur Bundestagswahl 2021 welche Partei gewählt? Wie verteilen sich Bildungsabschlüsse in Mittelsachsen? Wo sind Menschen am meisten auf soziale Unterstützung angewiesen? Welche Chancen und Aufgaben ergeben sich durch Zuwanderung? Antworten auf diese Fragen gibt der nun vorliegende Bericht.
Jörg Höllmüller, 2. Beigeordneter betont: „In einer bewegten Zeit wie dieser ist es besonders wichtig, fundierte Einblicke in die sozialen Strukturen und Entwicklungen unserer Region zu haben.“
Die Autorinnen stellen die unterschiedlichen Lebenslagen und vielfältigen Lebenssituationen der Einwohner:innen Mittelsachsens in den 52 kreisangehörigen Kommunen im Sozialbericht differenziert dar. Inhaltlich schließt der Bericht an die vorherige Berichterstattung an und nimmt deshalb weiter die vier wichtigen Handlungsfelder Demografie, Finanzen und Einkommen, Immaterielle Lebenslagen und Soziale Teilhabe unter die Lupe.
Darüber hinaus bereichern neue Themen wie der Exkurs „Zwischen Herausforderungen und Chancen – Perspektiven für Menschen ausländischer Herkunft im Landkreis Mittelsachsen“, eine „Erweiterung der Indikatoren für sozial unsichere Lebenslagen von Kindern und ihren Familien“ oder auch die Betrachtung des Themas „Pflege“ den Bericht. Weiterhin werden erste Ergebnisse aus der Bevölkerungsumfrage Zensus 2022 dargestellt.
Mit der Verknüpfung der datengestützten Befunde zu den „Sozialpolitischen Handlungsfeldern“ wird die Bedeutung der kleinräumigen Sozialberichterstattung für die kommunale Sozialpolitik einmal mehr deutlich und greifbar. Konkrete Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer sozialen und teilhabegerechten Gesellschaft im Landkreis Mittelsachsen werden von den Autorinnen aufgezeigt.
Sylvia Kempe, Koordinatorin für Integrierte Sozialplanung des Landkreises Mittelsachsen, hebt hervor: „Mit dem dritten Sozialbericht steht uns wiederholt eine fundierte Datenbasis zur Verfügung, die zukunftsweisende Planungs- und Entscheidungsprozesse aller Akteure der soziale Daseinsvorsorge unterstützt.“
Auch die Bürger:innen des Landkreises sind eingeladen, sich mithilfe des Berichts Einblick in die Unterschiedlichkeit der Lebenslagen zu verschaffen, darüber in den Austausch zu kommen und den Landkreis perspektivisch weiterhin mitzugestalten.
Die etablierte Kooperation zwischen Hochschule und Landkreis wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt und dann heißt es in vier Jahren „Vier gewinnt“.
Der 3. Sozialbericht des Landkreises Mittelsachsen steht zum Download zur Verfügung, ebenso ist eine Version in leichter Sprache verfügbar.