Bericht zur Evaluation des Pflegesorgentelefons im Landkreis Mittelsachsen

(Autorin: Isolde Heintze)

Das Modellprojekt des Pflegesorgentelefons im Landkreis Mittelsachsen startete am 01.12.2021 und wurde bis zum 31.12.2022 erprobt. Ab März 2022 wurde eine das Modellprojekt begleitende Evaluation von der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida unter Leitung von Frau Prof.in Dr.in Isolde Heintze sowie unter Mitarbeit von Pauline Köhler und Irina Panteleev durchgeführt. Ziel war es, Aussagen zum tatsächlichen Bedarf sowie zur Inanspruchnahme des Angebotes des Pflegesorgentelefons über einen Zeitraum von ca. 12 Monaten zu generieren und auszuwerten, sowie Entwicklungsbedarfe aufzuzeigen.

Das Angebot des Pflegesorgentelefons zielt darauf ab, für Menschen, die sich einem Pflegesetting befinden, ein schnell erreichbares Gesprächsangebot zu schaffen, das auf kurzem Wege, unabhängig vom Wohnort und unter Wahrung der Anonymität erreichbar ist. Die Bestrebung ist, Betroffene bei der Bewältigung der besonderen Herausforderungen im Pflegekontext zu begleiten und zu unterstützen. Bei Bedarf eröffnen diese Kontakte die Möglichkeit zur Inanspruchnahme weiterer Hilfen über die Lotsenfunktion am Telefon.

Das Anrufgeschehen am Pflegesorgentelefon gestaltete sich in den einzelnen Monaten schwankend. Die Anrufenden sind in der Mehrheit weiblich und kommen zu relativ gleichen Anteilen aus dem Landkreis Mittelsachsen und außerhalb des Landkreises. Bei den Anrufen, die dokumentiert wurden, ist erkennbar, dass überwiegend pflegende Personen aus dem sozialen Umfeld von zu pflegenden Personen angerufen haben. Dabei sind es vor allem Angehörige, die das Angebot des Pflegesorgentelefons bisher nutzten. Bei den Gesprächen handelte es sich in der Mehrheit um unmittelbar vorgetragene Anliegen, in denen Unterstützungsbedarf im Bereich der Pflege angezeigt wurde. Daneben sprachen die Anrufenden auch über die besondere Situation und Belastungen im Pflegesetting.

Die im Rahmen der Evaluation erarbeiteten Erkenntnisse werden in die Weiterentwicklung des Angebotes einfließen. Ein wichtiger Schwerpunkt wird der Ausbau und die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit sein, um über das Pflegesorgentelefon breit zu informieren und es noch stärker sichtbar zu machen.