Römische und vatikanische Impressionen

– eine Nachlese zu meinem Forschungsfreisemester (Sommer 2022) im Vatikan

(7. Dezember 2022, 17:30 Uhr, Hörsaal 39-001)

Am 7. Dezember hielt Prof. Dr. Frank Czerner, Professor für Recht in der Sozialen Arbeit, in Hörsaal 1 des Zentrums für Medien und Soziales ab 17.30 Uhr einen Vortrag über sein Forschungsfreisemester, das er im Vatikan, genauer im Römischen Institut der Görres-Gesellschaft, verbringen durfte. Prof. Czerner gab einen Einblick über seine Wohn- und Arbeitssituation am Campo Santo, einer Einrichtung, die auf Karl den Großen zurückgeht und die sich auf das Jahr 799 zurückdatieren lässt. 

Die Palastgarde des Papstes, die Schweizergardisten, wurden an drei Stellen des Vortrags (auch mit Einspielen musikalischer Intermezzi – darunter die Vatikan-Hymne – vom Petersplatz, aus den vatikanischen Gärten und aus dem Petersdom) gewürdigt, weil Prof. Czerner an den Feierlichkeiten zum SACCO DI ROMA (6. Mai [1527]) sowie an der Einführung der neuen Schweizergardisten am und im Petersdom teilnehmen durfte.

Ausführlich widmete sich Prof. Czerner dem Nachzeichnen seines Forschungsvorhabens – vom Kinderschutz zu den Kinderrechten im Kirchenrecht aufgrund der Apostolischen Konstitution PASCITE GREGEM DEI vom Mai 2021, welche ein reformiertes Kirchenrecht hervorgebracht hat, das am 8.12.2021 in Kraft getreten ist und über dessen „Teil I“ Prof. Czerner ein soeben bei Duncker & Humblot erschienenes Buch (Kanonistische Studien und Texte, Bd. 76) verfasst hat. „Teil II“ – das „eigentliche“ Forschungsprojekt - befasst sich mit der Geltung des reformierten Kirchenrechts nicht nur für das Territorium des Vatikans, sondern aufgrund der untrennbaren Verbindung des Kirchenrechts mit dem Heiligen Stuhl mit seiner weltweiten Geltung – und kann somit Kinder und Jugendliche weltumspannend schützen. Anhand ausgewählter Normen aus der UN-Kinderrechtskonvention (Artt. 3, 4, 19, 34 UN-KRK) und aus dem kanonischen Recht (Cann. 1311 § 2, 1397, 1398 CIC) sowie flankierender Regularien aus der Wiener Vertragsrechts-Konvention (Art. 31 I WVK) wurde das normative „Prüfraster“ zugunsten der innerkirchlichen Geltung von Kinderrechten skizziert.

Der (nach wie vor ungeklärte) Entführungsfall Emanuela Orlandi (22.06.1983) und die Bezüge zum Campo Santo (Grabungen am und im Campo) sowie der Umgang des Vatikans mit diesem Fall wurden ebenfalls thematisiert.

Flankiert wurde der Vortrag über das Forschungsfreisemester mit Bildern aus den Garten- und Parkanlagen des Vatikans, aus den Renaissance-Gärten der Villa d’Este / Tivoli im Latium, der Päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen, von Impressionen aus Nettuno, aus dem Museum MAXXI der irakischen Star-Architektin Zaha Hadid, vom Papstschneider Gammarelli, von Monte Cassino 180 km südöstlich von Rom sowie von nächtlichen Impressionen aus der Ewigen Stadt, die Prof. Czerner Anfang Mai 2023 wieder für zehn Tage im Rahmen von Studio-Interviews eines Fernseh-Senders besuchen wird.