Praxistag 2022 - Bericht

Was ist der Mehrwert eines analogen Praxistages an unserer Fakultät für Soziale Arbeit im Jahr 2022? Dies war die handlungsleitende Frage hinter dem Projekt Praxistag 2022, der sich infolge der Corona-Pandemie mehrfach verschoben hat, bis er schlussendlich am 5. Oktober 2022 erfolgreich und vor Ort an der Fakultät für Soziale Arbeit mit über 100 Teilnehmenden (Studierende, Praxispartner*innen, Mitarbeitende der Fakultät Soziale Arbeit) durchgeführt werden konnte.

Den Einstieg stellte eine Expert*innendiskussion dar, die sich aus Vertreter*innen des Berufsverbandes (Matthias Stock), Einrichtungsleitungen (Georg Rudolph) und Sozialarbeitenden aus der Praxis (Janine Doberenz) sowie Hochschulangehörigen wie Professorinnen (Gudrun Ehlert) und Studierenden (Laura Kejner und Florian Bogdanow) zusammensetzte. Diskutiert werden konnten so aus einer multiperspektivischen Betrachtung heraus gesellschaftliche Entwicklungen, die momentan deutliche Auswirkungen auf die professionelle Ausübung der Sozialen Arbeit haben: Die Corona-Pandemie, der Fachkräftemangel und die (Flucht-)Migrationsentwicklung mit einer einhergehenden Energiekrise infolge von Krieg und Vertreibung. Neben einem spezifischen Einblick in die jeweiligen Perspektiven, Herausforderungen und Chancen wurden so thematische Überleitungen geschaffen, die in den nachfolgenden Workshops vertieft diskutiert werden konnten.

Nach der ersten Workshop-Runde hatten alle die Gelegenheit, sich beim Mittagessen zu stärken und zugleich die Möglichkeit, in Gespräche mit regionalen Vertreter*innen von Trägern der Sozialen Arbeit zu kommen, die sich hier in Form eines Speed-Datings präsentierten und sich den Studierenden vorstellten. 

Nachdem alle gestärkt und informiert aus der Mittagspause kamen, ging es die zweite Workshop-Runde, bevor am Nachmittag die Ergebnisse der jeweiligen Workshops in der Abschlussrunde präsentiert und diskutiert wurden.    

zu den Impressionen und Ergebnissen der einzelnen Workshops

Wird abschließend die Eingangsfrage wieder aufgenommen, was den Mehrwert dieses Fachtages darstellt, lässt sich dies recht eindeutig beantworten: Die Soziale Arbeit steht zweifelsfrei vor großen Herausforderungen, die sich weder aus den jeweiligen Perspektiven heraus gänzlich überblicken noch einordnen lassen. Und noch viel weniger lassen sich auf diese Entwicklungen ohne den aktiven und kooperativen Austausch aller Beteiligten Akteur*innen Antworten finden. Dies ist insbesondere notwendig zu betonen, da sich in der Corona-Pandemie der persönliche Austausch auf allen Seiten wahrnehmbar reduziert und zunehmend auf digitale Formate verschoben hat. Die Chancen des persönlichen und konstruktiven Austausches gilt es sich in einer Profession und Disziplin zu vergegenwärtigen, deren wesentliches Professionalitätsmerkmal die Beziehungsarbeit darstellt. Genau hierfür stellte der Praxistag 2022 einen notwendigen und umso ergebnisreicheren Schritt raus aus der Zeit der Pandemie und Isolation dar. So freuen wir uns auf den nächsten gemeinsamen Praxistag bei uns an der Fakultät für Soziale Arbeit. 

Text: Niels Weck
Ergebnisse Workshops: Amy-Lee Theiß
Fotos: Nando Künzel