Präsentation der Forschungsergebnisse des Praxisforschungsmoduls im Masterstudiengang Soziale Arbeit
Text: Tanja Wett
Fotos: Christian Kästner
Am 16.01.2019 präsentierten Studierende des Masterstudiengangs Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte. Innerhalb des Praxisforschungsmoduls explorierten vier Forschungsgruppen Vollzeit-Studierender drei Semester lang unter der Anleitung und Betreuung von Prof. Dr. Stephan Beetz unterschiedliche Forschungsgegenstände.
Eine Projektforschung fokussierte den Schwerpunkt: „Gewährleisten Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten in Schulen die Verminderung von Bildungsungleichheiten oder verstärken sie diese?“ Zur Beantwortung dieser Fragestellung führten die StudentInnen Lisa Bartschat, Katja Schildhauer und Christoph Mack Gruppendiskussionen und Einzelinterviews mit LehrerInnen und SchülerInnen an einer staatlichen und einer freien Schule durch. Durch die Untersuchung konnte dargelegt werden, dass die befragten MontessorischülerInnen den Nachteil der geringeren Wahlmöglichkeiten akzeptieren, weil sie sich bewusst für das reformpädagogische Konzept dieser Schulform entschieden haben. Insbesondere das 13. Schuljahr wirkt dem Leistungsdruck und einem frühem Entscheidungszwang bezüglich der Zukunftsplanung entgegen. Zudem profitiert die Schülerschaft an der reformpädagogischen Schule von einer sozialen und gesunden Lernatmosphäre.
Mit der Thematik der professionellen Identität von SozialarbeiterInnen befassten sich Gudrun Berger, David Köhler, Stefanie Matschulla, Sarah Ulbrich und Nora Zill. Aus den Gruppendiskussionen mit StudienanfängerInnen und BerufspraktikerInnen konnte resümierend die Metapher abgeleitet werden, dass Soziale Arbeit „hinter den Kulissen“ stattfindet. Anhand dieses bildlichen Ausdrucks zeigten die StudentInnen die Rollen von SozialarbeiterInnen auf. Benannt wurden die Rollen des Helfers, des Vermittlers und des Anwalts, welche bestimmend sind für die Identität, das Selbstverständnis und das Wirken von SozialarbeiteInnen.
Einer Forschungsthematik im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit gingen die NachwuchsforscherInnen Kellyane Link, Sabine Wennrich und Franziska Pester für drei Studiensemester nach. Mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews analysierten sie die Bewältigungsstrategien von SozialarbeiterInnen in belastenden Situationen, die in diesem Arbeitsfeld auftreten können. Dabei konnte herausgearbeitet werden, dass sich die Befragten in diesem noch jungen sozialen Bereich bereits viele Bewältigungsstrategien aneignen und somit beispielsweise strukturellen Herausforderungen wirksam begegnen konnten. Zudem scheint die hohe Reflexionsfähigkeit den Berufsethos der Sozialen Arbeit widerzuspiegeln.
Unter dem Forschungstitel „Wie spiegeln sich die Indikatoren prekärer Lebenslagen des Sozialberichtes Landkreis Mittelsachsen 2010-2014 in der Lebenswirklichkeit alleinerziehender Eltern wider?“ untersuchten die Masterstudentinnen Tanja Wett und Lena Gläser die Lebenslagen Alleinerziehender in Döbeln auf Grundlage der Befunde des 1. Sozialberichtes des Landkreises Mittelsachsen. Ein Kernergebnis, das sich innerhalb qualitativer teilnarrativer Leitfadeninterviews eines alleinerziehenden Vaters und einer alleinerziehenden Mutter herauskristallisierte, konnte fachübergreifend durch die Erhebung egozentrierter Netzwerke innerhalb des Vertiefungsmoduls Steuern unterfüttert werden. Zusätzlich wurde das Forschungsprojekt auf einem Poster visualisiert.
Ganz herzlich möchten wir hiermit - im Namen aller Forschungsgruppen - Prof. Beetz für seine Unterstützung und fachliche Anleitung danken. Franziska Pester, Nora Zill & Tanja Wett