Joschkar Ola- eine Reise in die Russische Förderation

Montag 13.Mai 2019

Der Start für eine wunderbare Reise, sollte man meinen. Erfolgreich fanden sich alle Teilnehmer/innen: Prof. Barbara Wedler, Dipl.-Soz.arb./Soz.päd. Gabriela Beyer und die Studierenden Thomas Löffler und Janet Rößler - Drechsler, am Dresdner Flughafen ein. Während die Eine länger piepsenden Tones durchgecheckt wurde, durfte eine Andere genauere Auskünfte über den Inhalt Ihres Koffers geben.
Dann -Entwarnung.Die erste Hürde war genommen und wir landeten in MOSKAU. Dort wollten wir weiter nach KASAN fliegen. Umsteigen in einen Bus, lange Wartezeiten, Fahren mit der U-Bahn, Suchen des richtigen Gates. Mit Hilfe eines Mitarbeiters kamen wir punkt 18.59 Uhr zum offiziellen Boarding an. STOP: „You can`t go to the airplan, the boardingtime is over.” Es half keine Diskussion, mehrere Passagiere durften nicht mehr an Bord. Große Aufregung. Wir sollten den Flug umbuchen. Umbuchen bedeutete jedoch, ein neues Flugticket zu bezahlen. Das Gepäck wurde mit umgebucht. So kamen wir endlich kurz vor Mitternacht in Kasan an.
Vor der Tür warteten ein Student und der Fahrer des Taxis, welches uns holen sollte. Es konnte nur besser werden. FALSCH gedacht. Es fehlten drei der vier Gepäckstücke.

Dienstag 14.Mai 2019

Eine Stunde nach Mitternacht konnten wir die Anzeige für verlorenes Gepäck aufgeben. Zum Glück konnte Artyom (russischer Studierender), die detailgerechte Beschreibung unserer Habseeligkeiten genau ins Russische übersetzen, sofern das die eigene Erinnerung hergab. Diese sollten uns erst am kommenden Abend erreichen. Wir starteten nach Joschkar Ola im strömenden Regen und so manch einer hatte seine Jacke im Koffer. 3.30 Uhr kamen wir in unserer Unterkunft an.
4.00 Uhr waren wir endlich eingecheckt im Hotel, jedoch nur bis Mittwoch statt eigentlich Sonntag. Dann 4.11 Uhr halbtot ins Bett gefallen … und um 9.00 Uhr zum Frühstück gequält. Danach holte uns unsere studentische Betreuung von der Nacht- selbst Student der Sozialen Arbeit- ab und wir gingen zum ersten Arbeitstreffen mit Vladimir Schalajev und Olga Pzelina. Dieses holte einige Schwierigkeiten ans Tageslicht. Aufgrund der Einladung von Schalajev hatten wir alle ein humanitäres Visum beantragt. Die Botschaft der russischen Föderation in Leipzig hat uns jedoch überraschenderweise ein Touristenvisum ausgestellt. Damit durften wir keine staatlichen Gebäude, wie Universität, die dazu gehörigen Gebäude betreten und die internationale Konferenz besuchen.
Es wurden die nächsten Tage grob neu geplant.
Im Anschluss waren Lisa und Artyom unsere Guides. Sie zeigten uns einen Teil der Stadt und sprachen über das Studium in der Universität. Ein großer Zufall- Thomas traf auf der Straße den russischen Professor wieder, den er 2013 beim Kinderferienlager am Jaltschiksee kennenlernt hatte - coole Sache gebongt - Thomas soll am Freitag im Wald übernachten. Bei landestypischen Abendessen konnte mit Olga Pzelina Praxisstellenbesuche geplant werden. 

Mittwoch 15.Mai 2019

Antreten zur Stadtführung durch Joschkar Ola mit der Geschichts-Professorin Swetlana W.
Im Anschluss ein spannender Tag mit Einblick in Non-profit-Organisationen. Die Präsidentin Larica Loskutova stellte uns die Organisation „Raduga – Ein kleines Ziel in der großen Welt“ vor. Durch diese werden Menschen aller Altersklassen von Professionellen und Ehrenamtlichen in den Institutionen wie Kindergarten, Altersheim, Jugendtreffs, Schulen oder zu Hause usw. begleitet und unterstützt. Menschen verschiedener Altersklassen übernehmen „Patenschaften“ für andere Menschen. Des Weiteren erfuhren wir etwas über die 45- jährige Studentenorganisation von deren Präsidenten.
Ein anderes interessantes Projekt konnten wir durch Olga Pzelina kennen lernen. Bei diesem arbeiten Jugendliche als Volunteere und betreuen Kinder mit Behinderungen. Bei einer Aufführung „Kto skasal miau“/ „wer hat miau gesagt“ waren wir eingeladen und konnten sehen, wie Kinder über sich hinauswachsen können und wie ihnen das Theaterprojekt hilft, positives Feedback zu erhalten. Nach der Aufführung hatten wir Gelegenheit mit Eltern, Kindern und Professionellen zu sprechen und uns über die Erfahrungen auszutauschen.

Donnerstag 16.Mai 2019

Dieser Tag führte uns nach Kosmodemjansk- eine alte Stadt mit viel Historie und berühmten Malern, Musikern, auf die andere Seite der Wolga. Unter anderem fanden sich Originalgemälde von Emil Rau, dem in Dresden geborenen Künstler. Nach kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass das Museum wenig Infos über den Künstler hat. Unser Auftrag als Gäste des Museums- Informationen über das Wirken und Schaffen des Künstlers zur Verfügung zu stellen. Außerdem gab es großartige Gespräche mit den Einheimischen.
Den Abend verbrachten die Studierenden in der Karaokebar bei russischem Bier. 

Freitag 17.Mai 2019

Olga Pzelina holte uns von der Unterkunft ab und wir besuchten als erstes die Organisation OPERA. Innerhalb der Organisation arbeiten junge Menschen im Freiwilligendienst bzw. im Praktikum. Sie gestalten verschiedene Projekt wie zum Beispiel: Feriencamps für Kinder mit und ohne Behinderungen, Kaffee`s der Sprachen, Besuche in Waisenhäusern, Arbeit mit älteren Menschen in Krankenhäusern, Theater usw.. Wir hatten bei OPERA einen internationalen Austausch mit Freiwilligen und Studierenden von Russland, Spanien, Frankreich und Deutschland über diese sozialen Projekte und deren Möglichkeiten.
Am Nachmittag erhielten wir einen Einblick in die soziale Arbeit der russisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft. Im Glaubenszentrum gab es Angebote zur Rehabilitierung von Kindern mit Behinderungen, einen Kindergarten, eine Koordinierungsstelle zur sozialen Arbeit, eine Ikonenmalerei- Werkstatt usw.. Später besuchten wir die Orangerie und trafen mit anderen Professoren der internationalen Konferenz zusammen.
Abends folgte ein gemütliches Zusammentreffen mit anderen Professoren der Universität. Es gab einen regen Austausch und viele Fragen.

Samstag 18.Mai 2019

Wir warten, sekunden-, minuten-, stundenlang Warten und dann endlich anderthalb Stunde nach vereinbartem Termin tauchte der Dekan mit dem Viersitzer-Auto auf, um uns fünf (it`s all possible in Russia) mit zum Arbeitstreffen mit anschließendem Barbecue zu fahren. Protokolle wurden unterzeichnet und politische Meinungen erfragt, ausgetauscht und diskutiert. Damit es nicht langweilig wurde, konnten die Studierenden noch durch die Museumsnacht ziehen.
Die anderen mussten Arbeiten. 

Sonntag 19.Mai 2019

Um Ein Uhr nachts sollte uns das Taxi nach Kasan abholen. Dieses Mal war es jedoch schon halb eins da. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt kamen wir in Kasan an. Das Einchecken um Fünf funktionierte hervorragend. Boarding begann rechtzeitig. Umsteigen in Moskau. Der Flughafen- eine kleine Stadt. Mit der Untergrundbahn ging es von Terminal zu Terminal. Dann eine halbe Stunde Busfahrt bis zum Flugzeug. Etwas verspätet abgeflogen.
Endlich Ankunft in Dresden. Ein angespanntes Warten aufs Gepäck: …..und da war es wieder….bzw. da war es wieder nicht... Das Gepäck fehlte. Dann wurden wir ausgerufen und erhielten die Information, dass unser Gepäck noch in Moskau ist, aber am nächsten Tag zugestellt werden sollte. Wurde es nicht, wir mussten länger warten.
Aber Ende gut- alles gut. Konèz.

 

 

Text: Janet Rössler-Drechsel , Gabriela Beyer