Intensive Week in Alkmaar 2019

Fotos: Christian Kästner

Text: Patricia Uhlmann

Auch 2019 fand das multinationale Projekt Crossing Borders und die dazugehörige “Intensive Week” in Alkmaar statt. An dem Programm nahmen Studierenden aus Belgien, den Niederlanden, Norwegen, den USA und Deutschland teil, um ihr gemeinsam erarbeitetes Paper in Alkmaar face-to-face weiter zu bearbeiten und vorzustellen. Begleitet wurde dies durch Professorin Kaya und Herrn Kästner, die PROMOS-Förderung unterstützte unsere Reise finanziell. Wie für die Studierenden letztes Jahr, auch dieses Jahr war es für uns ein Abenteuer. 

Die Anreise Mittweida begann für die meisten sehr früh und nahm einiges an Zeit und Nerven in Anspruch. Als wir dann mit Einbruch der Dunkelheit in Alkmaar ankamen, stellte sich für uns deutsche Touristen allerdings schon eine Hürde: Da der öffentliche Verkehr durch ein Guthabensystem geregelt ist, befinden sich an den Bahnhöfen Schranken, die nur mit einer speziellen Karte geöffnet werden können. Wir waren also im Bahnhof “gefangen”, bis uns ein paar nette Mitarbeiter*innen weiterhelfen konnten (Dass sich diese Schranken auch mit dem QR-Code unserer Deutsche Bahn Tickets öffnen ließen, haben wir am letzten Tag herausgefunden…). Generell waren die Menschen in Alkmaar sehr hilfsbereit, die niederländischen Studentinnen veranstalteten sogar einen gemütlichen Empfang in ihrem Bungalow. Die Bungalows in Egmond aan Zee waren im Dunklen etwas versteckt, aber dennoch sehr gemütlich und für 5-6 Personen absolut ausreichend. Allerdings sollten Dinge des täglichen Gebrauchs wie Geschirrspültabs, Toilettenpapier etc. vor der Ankunft noch besorgt werden.

Nach unserem sonntäglichen Ausflug nach Amsterdam hieß es Montag: Kennenlernen und Arbeiten! Auftakt der Woche war ein erstes gemeinsames Treffen mit spielerischen Elementen der Teilnehmer*innen. Es war ein toller Moment, die Menschen, mit denen man über so lange Zeit nur über Videokonferenzen und Chat an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet hat, plötzlich “live” zu erleben. Die Chemie in den Gruppen war dann nochmal eine ganz andere! Durch die persönliche Zusammenarbeit war die Koordination wesentlich einfacher und so konnten wir uns die ersten zwei Tage ganz den anstehenden Präsentationen widmen, bevor weiter an dem Paper geschrieben wurde.

Der Mittwoch war wohl der intensivste Tag dieser Woche. Eingeleitet wurde er mit gemeinsamen Yoga, um Körper und Geist auf die folgenden Präsentationen vorzubereiten. Danach stellten die Gruppen ihre Arbeit zu den Themen PTSD und Resilienz, Inklusion, Rassismus und Diskriminierung, Demenz, verdeckte Obdachlosigkeit, Kinderschutz und gefährdete Kinder und Familien vor, allerdings sollte der Tag eine emotionale Herausforderung werden. Von lehrreichen Diskursen, sozialen Experimenten, lustigen Videos und vergossenen Tränen war alles vertreten und auch die Professor*innen waren der Meinung, dass Crossing Borders 2019 so intensiv und emotional war, wie kein Jahr zuvor. Jedoch stellte sich letztendlich die Frage: Wo liegen die Grenzen bei Präsentationen?

Doch zwischen Arbeit und schönen Erlebnissen gab es innerhalb der Gruppen auch vereinzelt Konflikte, die an den Nerven zehren konnten. Der Wechsel von Englisch zu Deutsch war mitunter sehr herausfordernd für uns, jedoch konnten wir lernen unsere Sprachbarrieren zu überwinden und das eigene Englisch zu verbessern. Vor allem in der Freizeitgestaltung wurde dies deutlich: Bei Bungalowabenden, Feiern in Alkmaar und vor allem an unserem Musikabend, bei dem jede Gruppe landestypische Musik beigesteuert hatte, gab es viele Gelegenheiten sich untereinander auszutauschen. 

Nach einer gemeinsamen Feedbackrunde am Donnerstag mit anschließender Arbeit am Paper wurde abends Thanksgiving gefeiert, dieses Jahr jedoch in einer Pizzeria statt selbst zu kochen. Was für viele Teilnehmer*innen sehr angenehm war, wirkte auf die amerikanischen Studierenden zum Teil befremdlich, da sie dieses Fest normalerweise ganz anders verbringen. Trotzdem war dieser Abend ein schöner Abschluss!

Wie der darauffolgende Freitag gestaltet werden sollte, konnte jede Gruppe selbst entscheiden. Einige arbeiteten weiter an ihrem Paper, andere gingen in Alkmaar shoppen oder verbrachten den letzten Tag am Sandstrand von Egmond aan Zee, bevor es Zeit war wieder nach Hause zurückzukehren.

Alles in allem kann man sagen, dass die “Intensive Week” ihren Namen zurecht trägt: Wir konnten fachlich, sprachlich und sozial so viel voneinander lernen, haben lange und intensiv gearbeitet, fast verlernt Deutsch und Englisch nicht zu vermischen und konnten die Eigenheiten der verschiedenen Nationen kennenlernen. Crossing Borders war wirklich eine einmalige und bereichernde Erfahrung!

 

Hierzu auch ein Bericht der Hochschule Inholland Alkmaar mehr