Ein echtes Highlight zum Schluss

Projekt „Demokratische Jugend- und Erwachsenenbildung“ endete mit Stadtrundgang „Juden in Mittweida“

Das Projekt „Demokratische Jugend- und Erwachsenenbildung“ im 4. und 5. Semester des Direktstudiums endete am 3. Juli 2018 mit einem besonderen Höhepunkt. Die Studentinnen Nicole Brachvogel und Nicole Klarmann hatten einen Stadtrundgang auf den Spuren jüdischen Lebens in der Stadt Mittweida und an der Hochschule ausgearbeitet und probierten ihn in der letzten Seminarsitzung am lebenden Objekt aus: Die Seminarleitung aus Prof. Dr. Christoph Meyer und Sophie Spitzner sowie die anderen Studierenden des Projekts folgten gebannt den Ausführungen an fast einem Dutzend historischen Orten.

„Mitten in Mittweida – jüdisches Leben war ja fast überall“, so das Fazit eines der Studierenden zu dem Rundgang. Mehrere Stolpersteine, mehrere Gebäude inmitten der Stadt und auf dem Hochschulcampus erzählen die Geschichte einer engen Verknüpfung von jüdischem Leben, Stadt- und Hochschulgeschichte. Um die 1.800 Studierende „mosaischer“ Religionszugehörigkeit waren bis vor der endgültigen Ausgrenzung 1938 an der Hochschule immatrikuliert gewesen. Bedeutende Kaufleute und Wissenschaftler gehörten dieser Gruppe an, darunter auch Gerhard Neumann, nach dem das Haus 5 der Hochschule benannt worden ist. „Der Stadtrundgang war sehr gelungen“, meint Professor Meyer, „das ist eine Pionierarbeit, die wir sicher nicht zum letzten Mal hier erlebt haben.“

Das Projekt zur Demokratischen Jugend- und Erwachsenenbildung wurde schließlich von allen Beteiligten geradezu enthusiastisch ausgewertet. Wenig Verständnis äußerten die Studierenden für das geringe Interesse ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen bei der Anmeldung für dieses Projekt. „Ich bin froh, hier teilgenommen zu haben, weil ich hier so wahnsinnig viel mitnehmen konnte und weil es enorm viele Freiräume gelassen hat“, so eine Studentin in der Auswertungsrunde.

Das Projekt führte in vier großen Exkursionen nach Polen und nach Tschechien, nach Dresden und in den mittelsächsischen Raum. Auf dem Programm standen Buchpräsentationen, Führungen zum Beispiel durch das ehemalige KZ Sachsenburg in unmittelbarer Nähe der Hochschulstadt, eigene Vorträge und Referate von Studentinnen und Studenten zum Beispiel zu Kunstausstellungen oder zu einem Projektschultag zur Identitären Bewegung sowie eben als würdiges Highlight zum Abschluss der Stadtrundgang zwischen Marktplatz und Schwanenteich.