Sozialraumerkundung

im Kreis Uecker- Randow

Thema: Bildung und Leben in der Grenzregion

Am 5. Juli 2012, gegen 4.00Uhr schlugen wir uns alle aus den Betten, um uns auf den Weg nach Stolzenburg zu begeben. 5.00Uhr trafen wir uns in Mittelbach, um den Kleintransporter ordentlich voll zu packen- Essen, Trinken, Klamotten, Matratzen, Fahrräder, Badesachen,… alles Dinge, die Frau oder Mann während der Reise gebrauchen könnte. Bis kurz nach Dresden rollte der Verkehr- dann- Autobahnvollsperrung… Dass bedeutet für die Reisegruppe ‚Aufgeschmissen’- abfahren von der Autobahn… Wir folgten der Autokolonne und landeten... nach gut einer Stunde… wieder an derselben Autobahnauffahrt- ZONK- Naja…hilft alles nix- doch nachfragen! Sooo…weiter ging’s Richtung Autobahnauffahrt Ruhland…die glücklicherweise freigegeben war. An der Autobahnabfahrt Schwedt fuhren wir ab. Unser Ziel war Löcknitz. Bis dahin- Feld, drei Häuser, Feld, Feld, Feld, Dorf, Feld, Feld… Löcknitz…

Den ersten Termin konnten wir pünktlich wahrnehmen. In Löcknitz trafen wir Herrn Lothar Meistring, den Bürgermeister der Stadt. Er machte über die Situation der Grenzregion aufmerksam. Im Gespräch wurden Probleme und Ressourcen für die Menschen im Sozialraum dargelegt. Danach besuchten wir den deutsch- polnischen Kindergarten Randow Spatzen in Löcknitz und sprachen mit dem Leiter Herr Lejeune über das Konzept der neuen Kindertagesstätte. Die Einrichtung konnte durch EU Fördermittel entstehen und übertrifft, von der Ausstattung, jede bisher gesehene Kindertagesstätte! Auch Herr Lejeune ging auf Bildungsprozesse im Bezug deutsch- polnischer Begegnung innerhalb der Kita ein. 

Danach machten wir uns auf nach Stolzenburg. Übernachten durften wir in der alten Dorfschule, bei Herrn Prof. Dr. Beetz. Dort angekommen begrüßten uns die Störche auf dem Kirchendach. Herr Prof. Dr. Beetz hatte lecker Nudeln gekocht und dann gab’s noch einen Dorfrundgang bis an den See.
Am Abend besuchte uns Frau Hase. Sie stellte ein Projekt vor, welches im gesamten Landkreis Uecker- Randow zum Thema Bildung initiiert wurde und auf drei Jahre ausgelegt ist. Und denne…? Ab in die Kojen…der Tag war lang und wir fielen einfach nur in unsere Betten. 

Am nächsten Morgen besuchten wir die Produktionsschule in Rothenklempenow. Die Einrichtung hält für junge Menschen Angebote zur beruflichen Bildung bereit.
Frau Schiebe erklärte uns das Konzept der Produktionsschule und ging auf Schwierigkeiten der Infrastruktur des Landkreises ein. Danach besichtigten wir die Produktionsstätten (Holz, Metall, Landschaftsbau, Hauswirtschaft). Die Aufträge für die Fertigung erhält die Einrichtung von Außen. Zu dem betreiben die SchülerInnen ein Restaurant und eine kleine Herberge.
Am Mittag fuhren wir weiter nach Pampow. Dort suchten wir ein Wohnheim für suchtbetroffene Menschen auf. Der Ort selbst ist sehr klein. Die Schwierigkeit lag darin, das Heim aufzufinden. Auf einem Waldweg fuhren wir aus dem Örtchen heraus. Wir wollten schon wenden, als wir merkten, dass wir an der Einrichtung angekommen waren. Der Leiter Herr Köhler empfing uns und erzählte uns Fakten zur Geschichte des Hauses und zur Konzeption selbst. Der Besuch und das Gespräch stimmten uns alle nachdenklich. Herr Köhler erwähnte die Veränderungsbedürftigkeit des Konzeptes und der Arbeit.

Am Nachmittag fuhren wir auf abenteuerlichen Wegen nach Szczecin/ Stettin. Ahhh, was für ein Kontrastprogramm… unzählige Autos, Menschen, das Rattern der Straßenbahnen…und noch eine halbe Stunde zuvor ausschließlich Vogelzwitschern, das Rauschen des Windes und sonst nix…
Am Abend grillten wir gemeinsam in Stolzenburg, tauschten uns über unsere Erlebnisse des Tages aus und ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

Der nächste Tag führte uns nach Ueckermünde. „Blöder Regen, du konntest uns nix anhaben!“ Wir zückten die Regenschirme und schlenderten am Haff entlang. „Und baden?“ Auch hier ignorierten wir den Regen vollkommen und sprangen in die Fluten. Danach liefen wir durch die kleine Stadt, besuchten den Hafen, den Trödelmarkt und gingen über den Mittelaltermarkt.

Abends kochten wir für alle Nudeln mit Tomatensoße.
Am Sonntag aßen wir ausgiebig Frühstück. Irgendwie konnten wir uns nicht so recht von Stolzenburg trennen, waren die Tage doch soooooo… schön gewesen! Auf der Rückfahrt machten wir noch einen kurzen Abstecher in den Spreewald nach Lübbenau. Dort setzten wir uns an die Spree und aßen saure Gurken. Die Kähne, voll beladen mit Menschen, fuhren an uns vorüber. Und auch wir mussten weiter- auf nach Hause… gegen 18.00 Uhr erreichten wir Mittelbach…

Vielen Dank an Herrn Prof. Dr. Beetz und Familie!