1. Sozialbericht für den Landkreis Mittelsachsen

Meilenstein auf dem Weg zur integrierten Sozialplanung

Gemeinsames Projekt von Fakultät Sozialer Arbeit und Landkreis Mittelsachsen legt Ergebnisse zur Sozialberichterstattung vor

Wie leben die Menschen in Mittelsachsen? Welche Anforderungen stellt ihre Lebenssituation an sie? Wo gibt es Probleme und wie geht man diese an? Viele Fragen, auf die der erste Sozialbericht Mittelsachsen eine Antwort liefert. Der Landkreis Mittelsachsen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ein Konzept zur Integrierten Sozialplanung zu entwerfen und zu entwickeln. Dazu arbeitet der Landkreis seit dem Jahr 2015 mit der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida zusammen. Einen ersten Meilenstein hin zur Integrierten Sozialplanung stellt die Entwicklung einer kommunalen Sozialberichterstattung dar. Studierende und Wissenschaftlerinnen haben mit dem Landkreis ein kleinräumiges Sozialmonitoring aufgebaut und nun einen ersten Sozialbericht erstellt.

 

„Die Hochschule Mittweida sucht mit dem Sozialbericht verstärkt die Vernetzung, indem sie sich in das einbringt, was die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und Region bewegt“, würdigt Prorektorin Monika Häußler-Sczepan die Kooperation von Wissenschaft und Verwaltung. Gemeinsam stellten beide Partner am 2. Februar den Sozialbericht vor. Ins Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule kamen dazu neben Wissenschaftlern, Studierenden und Mitarbeitern des Landratsamts auch zahlreiche Vertreter des Kreistages sowie Mitglieder der freien Wohlfahrtspflege. Der zweite Beigeordnete des Landkreises Jörg Höllmüller sagte in seinem Grußwort: „Der Bericht gibt uns die Möglichkeit, für die nächsten Generationen nach vorne zu denken.“

 

Sozialbericht so vielfältig wie Mittelsachsens Bevölkerung

 

Der nun vorliegende Sozialbericht bildet ein Novum für den Landkreis Mittelsachsen. Er beschreibt die vielfältigen Lebenssituationen und Lebenslagen der Bevölkerung in den 53 Kommunen des Landkreises im Zeitraum zwischen 2010 und 2014. Frau Professor Heintze sowie die Mitarbeiterinnen Tabea Esche und Friederike Haubold führten ausgewählte Ergebnisse des Berichts genauer aus. So zeigten sie zum Beispiel, wie viele Menschen im Landkreis leben und wie sie sich über die einzelnen Kommunen verteilen. Weiterhin beschreibt der Bericht die Altersstruktur der Mittelsachsen und welche Zu- und Fortzüge der Landkreis und seine Kommunen verzeichnen können.

Darüber hinaus widmet sich der Sozialbericht der Gesundheit oder der Sprachentwicklung von Kindern im Landkreis und betrachtet die Beschäftigungsmöglichkeiten der mittelsächsischen Bevölkerung.

 

Somit bildet der Sozialbericht die Datengrundlage für den Aufbau einer Integrierten Sozialplanung im Landkreis Mittelsachsen und für Maßnahmen und Projekte im Rahmen der kommunalen Daseinsfürsorge. Aus dem Bericht lassen sich Handlungsfelder ableiten, um flächendeckend und bereichsübergreifend sozialen Problemlagen entgegenzusteuern. Auch in politischen Entscheidungsprozessen und in der Konzeption der Wohlfahrtspflege soll der Sozialbericht als Planungs- und Entscheidungsgrundlage dienen. Deshalb ist es notwendig, die Sozialberichterstattung im Landkreis in Zukunft fortzuschreiben und so die weiteren Entwicklungen zu beobachten. Dies sollte im gemeinsamen Austausch mit den betroffenen Fachstellen - der Politik, den Kommunen, den freien Trägern, sowie den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises - geschehen. „Derzeit ist die kommunale Sozialberichterstattung in Flächenlandkreisen generell noch nicht so weit ausgebaut wie in den kreisfreien Städten – Mittelsachsen kann hier als eine Art ‚Leuchtturm‘ gesehen werden“, so Frau Professor Heintze.

zum Sozialbericht

 

Presseartikel Sozialregionalkonferenz vom 13.03.2018, Sächsische Zeitung, SZ-ONLINE.DE