Vierter Landesseniorenball in Dresden

Bewegung pur!

Ansturm auf Eintrittskarten, Tanzparkett und Blumendekoration

Wieder waren es fast 500 Gäste zum Sächsischen Seniorenball im ausverkauften Dresdner Ballhaus Watzke. Am Sonntag, den 27.September 2015 fand nun schon zum vierten Male unter Ehrenpatronanz von Lotte Tobisch Baronin von Labotýn, einst Leiterin des Wiener Opernballs, das größte Tanzereignis Sachsens für die ältere Generation statt, zu dem sich mobile Senioren und Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf auf Augenhöhe begegneten. Besonders gelungen war das Mitdabeisein von Menschen mit psychischen und auch demenziellen Erkrankungen dank des erneuten Engagements mehrerer Pflegeeinrichtungen, Seniorenclubs und eines Klinikums. Die Bereitschaft, das Projekt zu unterstützen, war überwältigend. Und auch die Hilfsbereitschaft der Senioren untereinander ist groß. Dennoch gehört zu diesem Nachruf auch eine Gegenperspektive. Wenn auch nur am Rande: Es gab mobile Gäste, die beeinträchtige Senioren gleichen Alters weggedrängt und beleidigt, sogar ausgelacht haben.

Das Seniorenball-Konzept will preisliche und zeitliche Zugänglichkeit zu einem sonst verschlossenen Kulturraum ermöglichen. Und so war und ist der Seniorenball Anlehnung an die längst vergangene Tanz-, Ball- und Unterhaltungskultur, die eine hohe biographische Relevanz für ältere Menschen hat. Gleichermaßen ist der Ball unter dem Motto „Bewegung pur“ lebenslustorientierte Morbiditätskompression. Im Mittelpunkt des Inklusionsprojektes, das von der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida und dem Verein für soziale Projekte organisiert wurde, standen festliche Tanzdarbietungen in einem mitreißenden generationenübergreifenden Schautanzprogramm mit fast 100 Mitwirkenden.

Mit dabei waren wieder die sächsischen und ostdeutschen Tanzmeister in den Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen, Erik Heyden und Julia Luckow vom Tanzsportclub Excelsior Dresden, die am Vorabend des Balls ihren Titel wiederholt verteidigen konnten.

Annika Röhl und Franziska Stolzenbach vom Ensemble InsTanz zeigten Kindertanz sowie Jazz- und Modern-Choreographien. Auch Achim Nimmler, der tanzende Profi-Senior aus Dresden und einst Tänzer an der Palucca-Schule, begeisterte wieder mit seinen Artemis-Dancers im Solo und im Stepptanz. Und fetzige Jumpstyle-Darbietungen mit Jugendtänzern der Tanzschule Weise Dresden bildeten den perfekten Contrapunkt zum klassischen Eröffnungswalzer mit Debütantentanzpaaren des SemperOpernballs in Originalkostümen.

Zwischendurch ließ sich das Publikum nicht lange bitten, selbst auf der Fläche aktiv zu werden. Die Tanzkapelle Kubat, diesmal in Gala-Besetzung, spielte wieder allseits beliebte Tanzmusik und Klassiker, die man nur noch selten hört. Und auch klassischer Schlager mit dem Sachsen-Express und Heiko Petschel sorgte für ein stets volles Parkett. Moderiert wurde die Ballgala von Entertainierin Ina Maria Federowski, die auch einige ihrer Hits präsentierte -
Lebensfreude pur
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Über 5000 Blumen in orange, rot, lachs und weiß und mehrere hundert Meter Tüll schmückten den ohnehin schon festlichen Saal noch mehr. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Floristen und Dekorateure im Hintergrund. Und auch den zahlreichen Ehrenamtlichen hinter den Kulissen, den Studierenden und Mitarbeitern der Fakultät sowie dem Team vom Ballhaus Watzke gilt ein großer Dank. Und ohne die Sponsoren und Partner wäre der Ball unmöglich. Vorallem an die Stiftung Lichtblick ein herzliches Dankeschön! Besonders freuen wir uns, wenn sich ältere Menschen über den Ball hinaus tanzend und bis in die Alltagsbewältigung hinein nachbarschaftlich und lokal unterstützen, wenn Freundschaften entstehen und das Miteinander im Altersdasein wieder wächst. Wir hoffen, dass der Ball auch 2016 wieder stattfinden kann.

Das letzte Septemberwochenende 2016 ist bereits reserviert,
denn Tanzen macht glücklich!