Gedenkstättenseminar 'Omas- Pole'

Die Studierenden des Forschungsprojektes Bildungsarbeit erlebten am Wochenende vom 23.-25.03.2012 das erste Seminar unter dem Titel ‚Omas Pole‘. Organisiert wurde dieses vom Herbert- Wehner- Bildungswerk e.V.
So wandelten die Studierenden auf den Spuren der Geschichte der Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg. Begleitet wurden sie hierbei von ihren Professoren Herrn Prof. Dr. Pfüller und Herrn Prof. Dr. Meyer, MitarbeiterInnen des Treibhaus e.V. sowie verschiedenen Zeitzeugen. Ein kurzes Interview mit einer Studentin soll einen Einblick in das Wochenendseminar geben.

Wie verlief das Seminar für dich?

Von Freitag bis Sonntag übernachteten wir im Töpelwinkel in Döbeln.
Am Freitag führten wir in Rosswein einen Stadtrundgang durch. Danach ging es nach Döbeln. Dort hatten MitarbeiterInnen des Treibhaus e.V. einen zweiten Stadtrundgang organisiert. Am Abend sprachen wir gemeinsam in der Gruppe über den Tag. Außerdem hatten wir die Möglichkeit einen Film zum Thema Zwangsarbeit anzuschauen.

Am Samstagmorgen hielt Herr Prof. Dr. Pfüller einen Vortrag über die Opfergruppen des Krieges. Danach fuhren wir in die Gedenkstätte Zeithain. Herr Nagel, der Leiter der Gedenkstätte, führte uns über das Gelände, hielt einen Vortrag über die Geschichte des Lagers, Einzelschicksale und die Möglichkeiten der Recherche. Am Abend forschten wir in Kleingruppen zur Wahrnehmung der Zwangsarbeit durch die damalige Bevölkerung. Spannend war dabei in den alten Zeitschriften zu lesen. Auch an diesem Tag erfolgte eine Auswertung über die Erlebnisse und die Empfindungen jedes Einzelnen.
Am Sonntag referierte Herr Prof. Dr. Pfüller über die Entschädigung der ZwangsarbeiterInnen nach dem Krieg. Danach machten wir uns auf den Weg nach Dresden zum Herbert- Wehner- Bildungswerk e.V. Dort durften wir an einem Zeitzeugengespräch teilnehmen, in dem ein ehemaliger tschechischer Zwangsarbeiter über seine Erfahrungen berichtete.

Welche Erwartungen hattest du an das Seminar?

Ich ging ganz unbefangen in das Seminar gegangen. Ich war voller Vorfreude auf die Zeitzeugengespräche. Erhofft habe ich mir vielleicht, dass ich viel Hintergrundwissen erwerbe.

Wurden deine Erwartungen erfüllt?

Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die Tage waren sehr anstrengend, aber machten auch unglaublich neugierig und ‚Lust auf mehr‘. Es war eine sehr intensive Zeit. Die Gruppendynamik war sehr gut.

Welche Eindrücke nimmst du zum Thema Zwangsarbeit für dich mit?

Das Thema Zwangsarbeit ist sehr umfangreich und vielschichtig. Man hat gemerkt, dass durch die Tabuisierung heute immer noch viele Fragen offen bleiben. Aus heutiger Sicht ist das alles sehr schwer vorstellbar und nachzuvollziehen.

Was nimmst du für dich selbst aus dem Seminar mit?

Ich denke…sehr viel Wissen, aber auch Interesse weiter zum Thema Nationalsozialismus zu forschen.

                                                                                 Vielen Dank