10 Jahre Sozialmanagement

Auszeichnung für besondere Leistungen

Im Rahmen der Fachtagung zum 10-jährigen Bestehen des Masterstudiengangs  Sozialmanagement Social of Management, M.S.A. wurde
Prof. Dr. Armin Wöhrle durch die Leitung der Hochschule Mittweida für seine besonderen Verdienste mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Die Prorektorin Frau Prof. Dr. Monika Häußler-Sczepan überreichte im Rahmen der Feierlichkeiten aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Masterstudiengangs Sozialmanagement an der Fakultät Soziale Arbeit Prof. Dr. Armin Wöhrle die Urkunde und silberne Ehrennadel im Auftrag der Hochschulleitung. In ihrer Laudatio betonte sie seine Leistungen als erster Dekan für den Aufbau der damals noch als Fachbereich benannten Fakultät Soziale Arbeit. Später habe er als Prorektor den Aufbau des ersten Masterstudiengangs betrieben und diesen richtungsweisenden und sich selbst finanzierenden Studiengang Sozialmanagement eingerichtet und zur Akkreditierung geführt.
Darüber hinaus habe er sich als Wissenschaftler einen Namen gemacht. Durch seine Veröffentlichungen und als Herausgeber von Buchreihen sowie als Mitherausgeber von Fachzeitschriften würde er heute im deutschsprachigen Raum unter den exponierten Wissenschaftlern auf einem der vorderen Plätze hinsichtlich der Fragestellungen des Sozialmanagements verortet.

Grußworte

Die Fachtagung wurde von der Prorektorin für Bildung der Hochschule Mittweida, Frau Prof. Dr. Häußler-Sczepan eröffnet. Sie wies auf die Bedeutung dieses Studiengangs für die Hochschule hin.

Die neu gewählte Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Frau Prof. Dr. Ehlert würdigte die Vorreiterfunktion des Studiengangs für den Aufbau weiterer Masterstudiengänge (fakultativer Masterstudiengang Soziale Arbeit, Master für Kinder- und Jugendlichentherapie und Master für Supervision/ Coaching) an der Fakultät.

Der Rektor der Evangelischen Hochschule Dresden, Prof. Dr. Evers, wies darauf hin, dass seine Hochschule heute keinen Sozialmanagementstudiengang ohne die Vorarbeit in Roßwein hätte.

Wertschöpfung in der Sozialwirtschaft

Prof. Brandl machte in seinem Beitrag „Wertschöpfung in der Sozialwirtschaft“ anhand von Alten- und Pflegeheimen deutlich, dass mit weiteren Rationalisierungsmaßnamen nur die Qualität der Angebote verschlechtert werden kann. Anhand von Beispielen machte er deutlich, wie durch die Einbeziehung der Mitarbeiter Wertschöpfungsprozesse in Gang gesetzt werden können, die den Betroffenen zugute kommen.

Wirkungssteuerung in der Sozialwirtschaft

Prof. Schellberg beschaftigte sich mit dem Nachweis, dass durch Soziale Arbeit eine gemeinwirtschaftliche und volkswirtschaftliche Wertschöpfung erbracht wird. Anhand von Beispielen aus dem Behindertenbereich berechnete er für einzelne Organisationen eine Differenz zwischen Mitteleinsatz und volkswirtschaftlichem Gewinn in Millionenhöhe. Lange diskutiert wurde die Frage des Nachweises der Wirkung von sozialpädagogischer Einflussnahme. Hier waren sich die Teilnehmenden einig darin, dass dieser zwar nicht einfach zu erbringen sei, jedoch die Fachgebiete verpflichtet sind, diese Wirkungsforschung zu betreiben, um gegenüber der Politik den Einsatz der Mittel zu rechtfertigen.

Was leisten ausgewiesene Managementkonzepte für das Sozialmanagement?

Prof. Bürgisser stellte Forschungsergebnisse aus dem „Kompetenzzentrum Soziale Arbeit und Ökonomie“ (Luzern) unter seiner Fragestellung „Was leisten ausgewiesene Managementkonzepte für die Sozialwirtschaft?“ vor. Dabei machte er deutlich, dass herkömmliche Managementkonzepte dem komplexen Bedarf an Steuerung, der für die Organisationen des Wohlfahrtssystems notwenig ist, nicht nachkommen. Es bedarf einer eigenständigen Managementforschung in den Fakultäten Sozialer Arbeit, um den Anforderungen des Sozialstaates und der Steuerung der Organisationen in der Sozialen Arbeit nachkommen zu können.

Sozialmanagementkonzepte und Theoriebildung

Prof. Wöhrle gab einen Überblick über den Stand der Forschung zu den Sozialmanagementkonzepten und der Theoriebildung. Hierbei würden bereits einige wesentliche Erkenntnisse erzielt, jedoch gäbe es ein weites, unerforschtes Brachland, das zu erforschen wäre. Die Erkenntnisse bezögen sich auf Besonderheiten und besondere ethisch-moralische Standards, jedoch seien diese noch nicht in eigenständige Sozialmanagementkonzepte gemündet. Zu viel sein noch neu zu erarbeiten. In der Diskussion wurde deutlich, dass für diese Forschung gegenwärtig in Deutschland im Gegensatz zur Schweiz keine Forschungsmittel bereit gestellt werden.