"Arme Küche - Gute Küche"

Wie es begann...

Natürlich ist ein Kochseminar nicht gerade ein Spezialthema in der Sozialarbeit.
Das wir alle kochen und essen ist ja klar. Aber darum ein Kochseminar? Und Rezeptbücher gibt es ja auch genug. 
Es ging also nicht um das besondere Kochen an sich, nicht um die Spezialitätenrezepte – nein es ging um Hartz IV.
Wenn wir schon unsere Studierende fachlich inhaltlich über Pädagogik, Psychologie, Geschichte, Soziologie und Methoden auf Menschen hin ausbilden, diesen in schwierigen Lebenslagen zur Seite zu stehen und helfen bessere Lebenszugänge zu finden als sie bisher hatten, so sollte dies auch mal eine praktische Wirklichkeitsseite erfahren.
Wir wollten sehen, wie und unter welchen Anstrengungen MENSCH in unserer Gesellschaft unter Bedingungen von Arbeitslosenhilfe jeden Tag ein gutes Essen auf den Tisch bringen kann oder nicht.
Dabei hatten wir noch Vorteile, wir waren eine Gruppe von 12 Studierenden und konnten demgemäß vorteilhaft einkaufen. Wir hatten nicht die Aufgabe auf Strom und Gas zu achten.
Und so entstanden die weiter unten vorgestellten Rezepte als ein Ergebnis mit 1,50 Euro pro Mahlzeit und Person auszukommen.
Wir haben es geschafft und gemerkt, dass es sehr anstrengend war und wir auf viele normale Einkaufssachen verzichten mussten. Wir mussten ganz anders überlegen einzukaufen ( was kann man weiter gebrauchen, was muss man vorher einweichen usw.), wir mussten Abschied nehmen von exotischen Genüssen und die Auswahl nach unseren momentanen Bedürfnissen vorzunehmen, wir konnten nur Billigfleisch minderer Qualität auswählen und dies auch nur ein paar mal und wir mussten viel auf Mehl und Kartoffelspeisen zurückgreifen zusammen mit billigen Fetten, Wasser und Milch.
In den Diskussionen wurde dabei immer deutlicher, dass alleinstehende Menschen nie und nimmer diese Menüs hätten herstellen können. Billige Essen für alleinstehende Menschen sind Dosenfertiggerichte, Trockenfertiggerichte. Auch ist bei diesen Fertiggerichten der Kochstromanteil am geringsten. Essen also, das nicht selbst hergestellt wurde und Essen was industriell hergestellt wurde und eine beschränkte Auswahl nur zulässt. Essen was zumeist in dieser Einseitigkeit ungesund und dick machend ist, ist also das Standardessen von Hartz IV Empfängerinnen und Empfänger, insofern sind unsere Rezepte und Menüs weit weg von deren Realität. Diese Realität  zu erkennen war ein Ziel unseres Kochseminars und damit waren wir bei Soziale Arbeit und armen Menschen in unserer reichen Gesellschaft angelangt.

In den Diskussionen wurde dabei immer deutlicher, dass allein stehende Menschen nie und nimmer diese Menüs hätten herstellen können. Billige Essen für allein stehende Menschen sind Dosenfertiggerichte, Trockenfertiggerichte.
Auch ist bei diesen Fertiggerichten der Kochstromanteil am geringsten. Essen also, das nicht selbst hergestellt wurde und Essen was industriell hergestellt wurde und eine beschränkte Auswahl nur zulässt. Essen was zumeist in dieser Einseitigkeit ungesund und dick machend ist, ist also das Standardessen von Hartz IV Empfängerinnen und Empfänger, insofern sind unsere Rezepte und Menüs weit weg von deren Realität. Diese Realität  zu erkennen war ein Ziel unseres Kochseminars und damit waren wir bei Soziale Arbeit und armen Menschen in unserer reichen Gesellschaft angelangt.
Prof. Dr. Peter Schütt