Fachtagung: Beiträge der Frauenbewegungen zur Kritik und Weiterentwicklung Sozialer Arbeit

Parteilichkeit und Betroffenenorientierung

Fachtagung 30. September und 1. Oktober 2005
Ort: TU Dresden, Weberplatz 5 01217 Dresden

Beiträge der Frauenbewegungen zur Kritik und Weiterentwicklung Sozialer Arbeit

Parteilichkeit und Betroffenenorientierung

Beiträge der Frauenbewegungen zur Kritik und Weiterentwicklung Sozialer Arbeit

Fachtagung in Kooperation mit dem Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften der  TU Dresden

Das Konzept der Parteilichkeit begründete in feministischen Projekten einen Arbeitsansatz, der zunächst stellvertretend für die Betroffenen von Gewalt und Ausgrenzung einen Raum für die Entstehung neuer eigenständiger Bedürfnisse und  Ansprüche sowie alternativer Erfahrungen herstellen sollte: Erst in diesen neuen Räumen können Frauen und Mädchen  für sich autonome Perspektiven und Lebensformen entwickeln. Dafür braucht es aber auch die begründete Hoffnung auf Veränderung und ein Leben in Freiräumen oder Nischen. 
Von unterschiedlichen Positionen aus – von Frauen mit Behinderungen  von Migrantinnen-Initiativen, von Psychiatrie-Betroffenen wurden alternative Unterstützungsformen eingeklagt und entwickelt. Woher nahmen sie ihre Stärke und Durchsetzungskraft. Wie haben sie sich gesellschaftlich verankert?
Feministische Projekte hatten sich bewusst in  einem  anti-institutionellen Feld verortet. Heute haben feministische Arbeitsformen Eingang gefunden in breitere institutionellen Zusammenhänge. Die professionelle Soziale Arbeit hat die stellvertretende Umsetzung 
und Stärkung der Positionen von Hilfesuchenden als Anspruch übernommen. 
Haben im sozialarbeiterischen Feld feministische Projekte neue Räume geöffnet oder alternative Räume geschaffen? Was ist in diesen Feldern aus der Stärkung der Betroffenen-Positionen geworden und wie haben sie sich innerhalb der Sozialen Arbeit und  in den parteilich arbeitenden Projekten weiterentwickelt? Ist die Beachtung von Erfahrungen und Interessen von Frauen und Mädchen wieder verloren gegangen?  - Diese Fragen stellen wir d in den Institutionen zu stärken. Wie verändern Betroffenenpositionen die Formen der Hilfe und welchen Einfluss gewinnen Betroffeneninteressen?
Zu diesen Fragen wollen wir mit Praktikerinnen und Studentinnen im regionalen und über-regionalen Umkreis über ihre Erfahrungen in Projekten und Institutionen unter der Frage der Stärkung der Interessenpositionen der Betroffenen und der daraus sich ergebenden Veränderung der Qualität der Hilfen diskutieren.
Wir wollen Sie als interessierte Studentinnen, Praktikerinnen aus den verschiedensten Arbeitsfeldern und Projekten  sowie als Kolleginnen aus Lehre und Forschung ansprechen. 
Mit Perspektiven und Fragestellungen aus den Vorträgen wollen wir in Diskussionsrunden mit allen Beteiligten gehen.

Tagesprogramm

 

Freitag, 30. September 2005 , 9.30 –  18.00 Uhr

 

Margrit Brückner:
Mädchen und Fraueninteressen in Mädchen- und Frauenprojekten gegen Gewalt

Elke Schön:
Vertretung der Interessen von und durch Frauen und Mädchen mit (sogenannter geistiger) Behinderung leben.

Birgit Rommelspacher:
Vertretung der Interessen von und durch Migrantinnen

AG 1- 3
(mit Co-Referentinnen aus entsprechenden Praxisprojekten)

 

Samstag, 1. Oktober  2005,  9.30 – 16.00 Uhr

 

Steffi Weber-Unger-Rotino
Dominique Arnaud

Unterstützung für Personen mit psychischem Leiden durch starke Institutionen

Maria Bitzan:
Konfliktorientierung und Beteiligung von Betroffenen in der Sozialen Arbeit

Chantal Munch:
BürgerInnenstatus und Betroffenenbeteiligung

AG 1 – 3
(mit Co-Referentinnen aus entsprechenden Praxisprojekten)

Zusammenfassung der Ergebnisse

Organisation:  Dominique Arnaud,  Prof. Dr. Gudrun Ehlert, Prof. Dr. Steffi Weber-Unger-Rotino,  Prof. Dr. Heide Funk