Fachtag "Qualitative Aspekte in der Kindertagesstättenplanung"

Hochschule Mittweida, Fakultät Soziale Arbeit

Am 28.03.2014 fand an der Fakultät Soziale Arbeit ein Fachtag zum Thema „Qualitative Aspekte in der Kindertagesstättenplanung“ statt. Der Fachtag wurde in Kooperation mit dem Institut 3L und dem Verein für Sozialplanung e.V. organisiert und durch Frau Prof. Heintze und Frau Prof. Wolf geleitet und moderiert.

Im einführenden Vortrag von Frau Prof. Dr. Heintze wurde aufgezeigt, dass Planungsaktivitäten im Bereich der Kindertagesförderung durch besondere Rahmenbedingungen gekennzeichnet sind. Zum einen hat die Kindertagesförderung vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unter dem Aspekt der frühkindlichen Bildung enorm an sozialpolitischer Bedeutung gewonnen. Zum anderen besteht für sie ein ausgeprägtes differenziertes Netz an landesrechtlichen Bestimmungen in Form von Ausführungsgesetzen, Richtlinien, Erlassen und Förderungsregelungen. Daraus resultiert, dass Jugendhilfeplanung im Leistungsfeld der Kindertagesförderung nicht nur die quantitative Seite der Versorgung und des Bedarfs im Blick haben darf. Vielmehr sieht sich die örtliche Jugendhilfeplanung inzwischen dem Anspruch gegenüber, bestimmte qualitative Weiterentwicklungen zu thematisieren und regional entsprechend zu verarbeiten und umzusetzen. Zusammenfassend stellte Frau Prof. Heintze fest, dass sich eine „gute Jugendhilfeplanung“ dadurch auszeichnet, dass Planung sowohl als qualitätsfördernde Aktivität anzusehen ist, als auch der Planungsprozess an sich kontinuierlich zu bewerten und zu evaluieren ist.

Frau Prof. Dr. Wolf stellte am Beispiel eines Forschungsprojektes vor, wie es qualitativ „gut“ gelingen kann, Planungsprozesse im Bereich der Hortangebote mit Aktivitäten der Schulnetzplanung zu verknüpfen. Sie machte in ihrem Vortrag darauf aufmerksam, dass für eine Verzahnung von Schulnetzplanung und Jugendhilfeplanung nicht nur quantifizierende Maßstäbe eine Rolle spielen dürfen, sondern auch qualitative Aspekte der Zusammenarbeit zu berücksichtigen sind. Insofern ist es für die weitere Argumentation wichtig, die Frage fachlicher Standards und die normative Debatte um Bildung sowie der Zusammenarbeit von Schule und Hort einzubeziehen. Besonders hervorzuheben ist, dass im Zentrum der Arbeit das Kind stehen muss. Bisher erscheint es so, dass sich vor allem die Interessen der beteiligten Institutionen und ggf. der Eltern durchsetzen. Das Interesse der Kinder wird dabei vor allem als Argumentationsmuster benutzt. Im Anschluss an die beiden Vorträge fanden eine rege Diskussion und ein intensiver gegenseitiger fachlicher Austausch statt.