Evaluationstag

Am 24.02.2014 fand an der Fakultät Soziale Arbeit in Roßwein ein Evaluationstag zur arbeitsmarktpolitischen Maßnahme „KOMPAKT“ (09/2012 - 02/2014) statt.

Bei der zu evaluierenden Maßnahmekombination „KOMPAKT“ (Kompetente Aktivierung von Teilnehmern) handelte es sich um ein Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Die Maßnahmerealisierung erfolgte im Verbund von vier Bildungsträgern (Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft e.V., Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung e.V. Mittweida, CBZ Computer Bildungszentrum Rochlitz GmbH, Berufsausbildungs-Förderverein Brand-Erbisdorf e.V.).
Die Evaluation der Maßnahme übernahm die Hochschule Mittweida, Fakultät Soziale Arbeit im Rahmen eines Praxisforschungsprojektes. Dieses Praxisforschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Isolde Heintze richtete sich an Studierende der Sozialen Arbeit im Masterstudiengang.

Ziel der Evaluation sollte sein, die Durchführung der Maßnahme „KOMPAKT“ und deren Wirkung wissenschaftlich zu begleiten und zu bewerten. Im Fokus stand dabei besonders die Bewertung des Erfolgs und der Wirksamkeit der Maßnahme „KOMPAKT“ ausgerichtet an konkreten einzelfallbezogenen Zielen und Erfolgsindikatoren. Es sollte untersucht werden, ob und wie benachteiligte Arbeitslose mit multiplen Vermittlungshemmnissen durch eine intensive, vermittlungsorientierte und ganzheitliche Begleitung im Rahmen der eingesetzten Instrumente und Strategien wirkungsvoll unterstützt werden können.
Das Konzept der Evaluation berücksichtigte vielfältige empirische Analysen auf verschiedenen Untersuchungsebenen.

Auf der Makro-Ebenezeigte Isolde Heintze in ihrem Vortrag auf, welche Bedingungen derzeit am Arbeitsmarkt in Sachsen vorzufinden sind und welche Nachfrage am Arbeitsmarkt beobachtet werden kann. Auf der Grundlage aktueller Arbeitsmarktdaten wurden die Situation am Arbeitsmarkt sowie sozioökonomische Determinanten der Beschäftigungsentwicklung beschrieben. Sie bilden den gesellschaftlichen Kontext, der auf die erfolgreiche und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt einen wesentlichen Einfluss ausübt.

Die Meso-Ebene betrachtete das institutionelle Setting der arbeitsmarktpolitischen Maßnahme und deren Koordination. Im Mittelpunkt stand hier die fallübergreifende Beschreibung und Analyse des Verlaufs der Maßnahme. In diesem Zusammenhang untersuchte Aileen Grimm in ihrem Referat Fluktuationstendenzen in der Maßnahme „KOMPAKT“ durch die Erfassung, Dokumentation und Beobachtung der Ein- und Austritte während des Maßnahmeverlaufs. Helen Wohlfahrt und Mathias Kittner präsentierten Auswertungen und Ergebnisse leitfadengestützter Interviews mit den SozialpädagogInnen, die in der Maßnahme beschäftigt sind. Diese Interviews wurden als fallübergreifende Erhebungsinstrumente eingesetzt, um den Fachkräften zu ermöglichen, „KOMPAKT“ aus ihrer Sicht zu betrachten und einzuschätzen.

Im Rahmen der fallbezogenen Erhebung auf der Mikro-Ebene wurde ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden verwendet. Im Rahmen einer Befragung mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Maßnahme die Möglichkeit, „KOMPAKT“ subjektiv einzuschätzen und eine individuelle Erfolgsbewertung vorzunehmen. Anhand von quantitativen Analyseverfahren stellte Tilli Schiemenz diese Ergebnisse in ihrem Referat zur Diskussion.

Neben der standardisierten Befragung wurden auch mit ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Maßnahme leitfadengestützte qualitative Interviews geführt. Die Resultate dieser Untersuchung präsentierten Doreen Kurze, Susann Hochmuth und John Gille.
Abschließend nahm Isolde Heintze sowohl ein Fazit als auch eine Einschätzung der Wirksamkeit der Maßnahme auf der Grundlage der während der Evaluation erhobenen Daten und Informationen vor. Daraus resultierend wurden Handlungsempfehlungen aufgezeigt, die die Effekte der Maßnahme optimieren helfen.