Projekt Weibernetzwerk- Die Rolle der Familie in der Werteerziehung

Protokoll zur Wertediskussion am 09.12.2003 in Roßwein.

 

Gesprächsteilnehmer: Seniorengruppe:
Frau Hartmann, Herr Erhardt
Studentengruppe: Frau Vogel,

Frau Schramm, Frau Goldhahn

Schwerpunkte des Gesprächs:

Die Familie legt den Grundstein in der Wertevermittlung. Schon im Kleinstkindalter lernen die Kinder von ihren Eltern zu unterscheiden was gut oder schlecht, erlaubt und verboten usw. ist. dadurch entwickeln sie, eine Vorstellung von Werten überhaupt. Erziehung soll dazu beitragen, dass Werte wie z.B. Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Toleranz.... verinnerlicht werden und so im Verhalten der Kinder und Jugendlichen auch zum Ausdruck kommen.
Ganz wichtig ist in der Werteerziehung in der Familie, wie in der gesamten Erziehung überhaupt, die Vorbildwirkung der Erziehenden. Wenn Eltern materielle Dinge in den Vordergrund stellen, brauchen sie sich nicht wundern, wenn auch die Kinder Wert auf Status und Markenartikel legen.
Werte sind nach wie vor auch in unserer Gesellschaft sehr wichtig - somit auch die Werteerziehung. Eine demokratische Gesellschaft funktioniert nur, wenn ihre Mitglieder bestimmte Regeln einhalten ein menschliches und
lebenswertes Miteinander wird dadurch erst möglich.

Die Jugendlichen in unserer Gesellschaft haben durchaus ein Wertebewusstsein. 
Es kommt sehr oft vor, dass erst im Erwachsenenalter die Werteerziehung in der Kindheit zum Tragen kommt und die elterlichen Ratschläge verstanden werden, weil der Mensch Erfahrungen gemacht hat und vielleicht selbst inzwischen erziehen muss. Es lohnt sich also in jedem Fall, Werte zu vermitteln.
Ein großer Kritikpunkt in unserer heutigen Gesellschaft ist die Allmacht des Geldes, die fast in jedem Lebensbereich zu spüren ist. Das Überangebot an Waren und das Zauberwort Konsum, das in der Werbung mit "Lebensglück" gleichgesetzt wird, lassen die Jagd nach dem Geld immer vordergründiger werden. Wenn Vater und Mutter beide arbeiten, nur damit ein entsprechend hoher Lebensstandard gesichert werden kann, die Kinder Familienerziehung also nur zu einem Bruchteil erleben - wo findet dann eine Werteerziehung statt? Unsere angebliche "Leistungsgesellschaft" produziert mit ihren Anforderungen menschliche Kälte aber auch Einsamkeit, weil jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, um ein Stück vom kleiner werdenden "großen Kuchen" abzubekommen. Auch die Jugend sieht sich in diesem Rad gefangen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Vielfalt der Möglichkeiten (auch der des Scheiterns) machen die Orientierung im Leben nicht einfach.
Eine Erziehung zur Menschlichkeit, die Werteerziehung letztendlich ist, bleibt deshalb unabdingbar und sie hat in jedem Kind, in jedem Jugendlichen eine große Chance.